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Dienstag, 23. Juni 2015

Das grosse Entrümpeln geht weiter – eine erste Bilanz



Zugegeben – ich schreibe ja viel lieber Blogposts bei denen es darum geht, wie man das Leben auch noch so sehen kann. Oh – ich bin da unermüdlich... Ihr kennt das, ne?

Heute gibt es aber nochmals Zahlen und Fakten von meinem „Final Entrümpeln“-Projekt.

Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, dass sich was ändern muss und unser Leben vorallem „leichter“  werden soll brauchte es dann doch noch so einiges, um so weit zu kommen wie wir jetzt sind. Ich fand Blogs mit Zahlen und Fakten sehr motivierend und überzeugend. Wenn das andere auch tun kann man es ja auch wagen (ist wohl so `ne ganz natürliche Verhaltensweise: Erstmal gucken, wie das so bei anderen läuft...). Besonders beeindruckt haben mich dabei Prozentangaben wie „Ich habe 50% von meinen Dingen weg gegeben.“ Oder: „Wir haben unser Hab und gut um 80% reduziert.“

Ich wollte das auch. Ich bin so der Typ der gerne Zahlen sieht und wie die sich verändern. Man will ja schliesslich reale Ergebnisse sehen. 

Na und was habe ich gemacht?

Ich habe vor dem eigentlichen Entrümpeln angefangen unsere Dinge zu zählen. Sonst kann man ja schliesslich nicht sehen, wie die einst so grosse Zahl an Dingen kleiner wird.Ist ja logisch.

Okay. Vielleicht war es auch eine Verzögerungstaktik meinerseits. Vor dem grossen Ausmisten hatte ich schon so ein bisschen Bammel. Schliesslich gibt man eine Menge „guter“ Sachen weg. Und da ist Kritik und Kopfschütteln von Freunden und auch Fremden durchaus möglich. Und so was mag keiner.

Also habe ich erst mal Dinge gezählt statt zu entrümpeln. Als ich dann im Zimmer bei unserer Kleinsten bei über 700 Dingen angelangt war habe ich mir endlich ein Herz gefasst und angefangen. (Habe ich schon erwähnt, dass andere Kinder, wenn die zu Besuch waren auch mal meinten dass meine Tochter wenig Spielsachen hat?!). Okay ich glaube ich habe da auch praktisch jedes Barbiezubehörteil einzeln gezählt… wollte ja alles richtig und ganz perfekt machen. Auf jeden Fall wurde mir das dann zum Glück doch zu doof und ich wollte meine Zeit nicht länger mit Dinge-Zählen verplempern. Und habe einfach angefangen. Mit dem entrümpeln.

Tja – über 700 Dinge in einem Zimmer (Und ich hatte nicht fertig gezählt).

Inzwischen habe ich unser Hab und Gut in 12 Bereiche zum Entrümpeln eingeteilt (welche könnt Ihr hier nachlesen *klick*). Die ersten vier habe ich Schritt für Schritt hier auf den Blog mit Euch entrümpelt (hier, hier, hier und hier). Nun habe ich aber Gas gegeben und die nächsten 4 Bereiche gleich auf einmal entrümpelt damit ihr hier nicht ständig bloss irgendwelche Aufzählungen von Dingen zu lesen kriegt. So – nun zu den aktuellen Zahlen:

1.       Der Wohn- & Essbereich: Hier gibt es nur gemeinsam genutzte Dinge – also nix exklusiv von mir genutztes, insgesamt 70 Dinge.

2.       Unsere beiden Dachböden: Hier gibt es 11 eigene Dinge von mir und 39 gemeinsam genutztes, das ich auch allein besitzen würde. Die eigenen Dinge sind meine Fotoausrüstung, meine Tauchsachen, 1 Nähmaschine, 1 Kistchen, 1 Gitarre, 1 Kiste mit Nähanleitungen, 3 Bundesordner und 3 eigene Fotoalben von mir als Kind und von Verwandten.

3.       & 4. Unser Keller: Hier gibt es 17 eigene Dinge von mir und 55 gemeinsam genutztes, dass ich auch allein besitzen würde. Die eigenen Dinge sind 1 Mountainbike, 1 Schlafsack, 1 Paar Rollerblades, 1 Wetsuit, 1 Badmintonschläger, 1 Rucksack und 11 Paar Schuhe.

Also – ziehen wir Bilanz macht das bisher insgesamt…

178 „eigene“ Dinge (121 im Schlafzimmer + 16 in der Büroecke + 9 in Gästebad & Garderobe + 4 im Bad + 0 im Wohn- & Essbereich + 11 auf den Dachböden + 17 im Keller).

247 gemeinsam genutzte Dinge (9 im Schlafzimmer + 44 in der Büroecke + 9 in Gästebad & Garderobe + 20 im Bad + 70 im Wohn- & Essbereich + 39 auf den Dachböden + 55 im Keller).


Macht alles zusammen bisher: 425 Dinge.

Und wisst ihr was das absolut Unglaublichste für mich daran ist? Da sind immer noch eine Menge Dinge dabei, die ich eigentlich auch nicht brauche und wohl noch wegkommen werden. Sprachlos bin ich. Aber so was von. Ich hätt das ja nicht gedacht. Immerhin fehl jetzt praktisch nur noch die Küche zum beim Entrümpeln. Auto Terrasse und Selbstversorgergarten – da gibt es nicht mehr viel. Den Selbstversorgergarten werden wir nicht mehr ewig behalten – jetzt wo die Kinder langsam grösser sind werden wir wohl wieder mehr Reisen und da wird das mit dem Garten etwas schwierig. Im Auto ist nix was nicht zu Auto gehört. Auf der Terrasse der Tisch, die 6 Stühle und der Grill – das macht den Braten auch nicht mehr feist… Bleibt nur noch die Küche (aber da dürfte dann doch noch so einiges drin stecken...wir lieben unsere Küche!).

Da heute Regenwetter ist, und die Lichtverhältnisse für Fotos eher mässig bis schlecht sind: Hier nur ein-zwei klitzekleine Einblicke in unseren entrümpelten Wohn- & Essbereich (Das war neulich beim Geburtstag meiner Schwester):





Unser nächster Treffpunkt fürs finale Entrümpeln: Die Küche – ihr dürft auch ruhig etwas zum Naschen mitbringen *kleinerWinkmitdemZaunpfahl*.  Ich back‘ ja dann auch einen leckeren Kuchen zur Stärkung. Und ein Tässchen Tee oder Kaffee gibt’s auch dazu. Ausserdem zeige ich Euch was ich da gerne entrümpeln würde, aber trotzdem (noch) bleibt...

Ach, und die Kinderzimmer in einer Familie mit einer minimalistischen Mama zeig‘ ich Euch demnächst vielleicht auch noch – muss dazu erst noch die Genehmigung der Kinder einholen…das scheint Euch alle ja brennend zu interessieren. Ist ja logisch - über Kinderzimmern liegt der Fluch des Sysiphus-Effektes: Man räumt und räumt und räumt auf , und kaum ist man fast schon am Ziel angelangt *schwups* macht sich das Chaos dort wieder breit....ja es ist zum verzweifeln. Aber wir geben nicht auf, ne? 

Macht’s gut!


Sonntag, 14. Juni 2015

5 Dinge, welche Dir in der Schule abgewöhnt wurden & Du dank Minimalismus wiederfinden kannst – Nummer eins: Sei wie Du bist – und nicht wie Du sein zu müssen glaubst


In der Schule wird Dir viel Wichtiges und unbestritten auch Nützliches beigebracht. Allerding ist man dort oftmals viel zu sehr den Vorstellungen der Gemeinschaft, welche dort vorherrscht, ausgesetzt. So sehr, dass man mitunter vergisst, dass man ein Individuum ist. Dass man ein Individuum SEIN DARF. Das man ein Individuum SEIN SOLL. 

Stattdessen versucht man alles, um den Ansprüchen dieser Gesellschaft zu genügen, um „dazuzugehören“.

Ist doch so: Wer ist der Coolste, Sportlichste, Stärkste – hat die besten Noten? Wer ist bei jeder Party dabei? Welche ist die Hübscheste? Wo man hinguckt – überall wird verglichen, geurteilt. Was der Meinung der Mehrheit entspricht, ist erlaubt - alles andere versteckt man lieber brav. (Und das ist bei Mädels wie bei Jungs so!)

Ich finde das sowas von grässlich. Doppelt schlimm: Dieses Verhalten funktioniert auch im Leben unter Erwachsenen öfter als man denkt einfach weiter. 

Ist doch im erwachsenen Leben ebenfalls so: Welcher Nachbar hat das geilste Haus, den grünsten Rasen – den hippsten Swimmingpool. Welche Mama hat die klügsten Kinder und näht die süssesten Kleider für Ihre Sprösslinge? Oder wer hat die schönste Figur, die wenigsten Falten, das knackigste Sixpack, läuft den Marathon am schnellsten?

Wenn Du Dich für ein knackiges Sixpack abkämpfst weil Du das selber schön findest und Du Dich dabei wohl fühlst – na dann los, ran an die Hanteln! Wenn Du gerne nähst und es Dir Spass macht für die Kinder Hippes zu Nähen – na dann ran an die Nähmaschine (vorausgesetzt die süssen Kunstwerke mögen die Kids dann auch). Wenn Du Dich sich aber für ein Sixpack oder mit der Nähmaschine abplagst weil sich „das so gehört“ und um „dazuzugehören“ aber es entspricht Dir ganz und gar nicht – um Himmels willen, dann lass die Finger davon!


Es BRAUCHT unterschiedliche Menschen. Wenn alle gleich wären, dann könnte man sich als Gesellschaft ja gar nicht mehr weiterentwickeln. Und das wir uns weiterentwickeln wollen können wir wohl kaum abstreiten – oder will jemand von Euch zurück ins Mittelalter oder in die Steinzeit? – Na – siehste!


Lass Dir eines gesagt sein: Du bist ein Individuum und kannst sollst so sein wie Du bist – wie es Dir entspricht. Die Gesellschaft ist nichts weiter als ein Sammelsurium von Individuen. Wenn Du irgendwo nur dazugehören kannst wenn Du nicht Du selbst bist, dann lass Dir eins gesagt sein: DU gehörst nicht dazu. Denn Du bist dann nicht Du. (Hoffe das war jetzt nicht allzu verwirrend?)


Eines ist doch klar: Wirklich glücklich – also so wirklich, wirklich GLÜCKLICH – kannst Du nur sein, wenn Du Du selbst sein kannst.

Was jetzt? Finde heraus wer Du bist. Was Dich ausmacht. Was Dir wichtig ist. Was Dein Leben ausmachen soll.


Was tun, wenn  Du keinen blassen Schimmer hast was Deine eigenen Werte sind – was Dich ausmacht? Du weisst nicht was der Spirit Deines Lebens sein soll? Das herauszufinden ist einfacher als man denkt: Man braucht sich nur einen minimalistischen Lebensstil anzueignen.



Keine Angst vor Minimalismus – Du bestimmst selber, wie weit Du gehen willst 

Du kriegst Panik. Wenn Du daran denkst, so zu sein wie Du bist und Dinge in Deinem Leben wegzulassen, die andere gut/hipp/wichtig finden?

Nein, keine Panik jetzt bitte. 
Aber…
Und nein – auch kein Drama. 
Also…

Ist alles nur halb so wild. Auch wenn sich Minimalismus manchmal durchaus wie ein Sprung in den luftleeren Raum anfühlen kann. (Aber das ist echt ein tolles Gefühl… schöner als Fallschirmspringen! – Habe extra beides für Euch getestet. Minimalismus ist viel aufregender als Fallschirmspringen, finde ich.)

Es gibt keinen Grund für Panik. Das Leben wird dadurch nur schöner. Du kannst endlich von dem verkrampften andres-sein-als-Du-bist Abschied nehmen.

Um die eigenen Werte herauszukristallisieren musst Du kein hardcore Minimalist für immer und ewig werden. Man kann das durchaus auch ganz einfach mal nur für eine vorher festgelegte Zeitspanne machen. Oder nur für bestimmte Dinge. Wichtig ist, dass Du anfängst Dich damit auseinanderzusetzten was Dir wichtig ist. DIR. Nicht den anderen. Es geht nicht darum möglichst nix mehr zu besitzen und sich von allem zu trennen. Es geht darum, dass Du Dich mit Dir und dem was Dir wirklich wichtig ist und was nicht auseinandersetzt. Dass Du erkennst was Du wegen DIR machst  - und was wegen dem was andere von Dir denken.

Die Grenzen – wie weit Du damit gehst setzt Du Dir ganz alleine. Du lässt Dir da von keinem dreinreden. Weder von einem absoluten Konsumjunkie noch von einem hardcore Minimalisten oder sonst wem. ES GEHT DABEI UM DICH.

Also. Es gibt keine Ausreden mehr. Fang an Du zu sein. Fang an, Dich auf die Suche nach Deinem persönlichen Glücksgefühl zu begeben.


Wozu soll das gut sein – Du selbst zu sein? Ist der Preis zu verlieren, was man sich mit dem Nicht-Du-Selbst-Sein aufgebaut hat nicht zu hoch?


Im Gegenteil: Den Preis, den Du dafür bezahlst „dazuzugehören“ ist immer viel zu hoch.



Wieso? Weil Du so oder so zu dieser Gesellschaft gehörst. Du gehörst dazu. Punkt. Ob Du Dich verstellst oder nicht.


Aber wenn ich…


Aber wenn Du Dich so gibst wie Du bist kehren sich die anderen von Dir ab? Ja aber wenn Du doch anders bist als Du eben bist – dann sind die anderen ja GAR NICHT mit DIR zusammen – dann kennen sie DICH ja gar nicht. Nicht DU bist dort Dabei, sondern dass was Du oder wie Du zu sein vorgibst. Also gehst Du de facto kein Risiko ein: Wo Du nicht „dazugehörst“ so wie Du nun mal bist – dort kannst Du auch nicht „rausfliegen“. 


Also hör auf Dich selbst zu „verstecken“ – sei einfach Du selbst – und vergiss dabei nicht, auch andere so zu lassen wie sie sind. 


Nur wenn Du Du selbst bist, kannst Du vor Glück wirklich sprühen, wirst Du wirklich von anderen beneidet werden können (schöner ist es natürlich wenn keiner keinen beneiden müsste/würde).


Achtung: Wieder zum Individuum zu werden  heisst aber nicht, dass es keine Regeln gibt


Du willst es anpacken und ganz Du selbst sein? Aber achtung: Das ist aber kein Freipass alles zu tun und zu lassen wie es einem beliebt. Es gibt hierzu eine einfache Regel:


Jeder soll das Recht haben, sich so zu entfalten und verhalten wie es seinem Wesen entspricht und in glücklich macht – solange er damit keinem anderen Individuum schadet und ihm dasselbe Recht zur individuellen Entfaltung einräumt.


Du fragst Dich: wozu das Risiko Du selbst zu sein auf sich nehmen? 


Du lebst jetzt ja gar nicht mal so schlecht vor Dich hin? Es macht Dir nichts aus, wenn Du nirgendwo dazugehörst? 


Weil Du glücklich sein sollst. So richtig glücklich. Und das geht nun mal nur dann, wenn Du Du selbst bist.



 Don’t be afraid your life will end; be afraid that it will never begin. Ralph Marston




Selbst wenn man keinen Sinn im Leben sieht – so ist das noch lange kein Grund einfach so vor sich hinzudümplen. Es gibt so viel Gutes, das man tun kann. Es reicht einfach glücklich zu sein, der Rest kommt dann von ganz alleine.



Hast Du gehört: Du hast von mir hier hochoffiziell den Auftrag gekriegt, Dich glücklich zu machen!



Es gibt keine Ausreden. Du hast eben einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen müssen? Umso wichtiger ist es, glücklich zu sein! Gerade jetzt, auch wenn es schwer fällt! Fang an mit dem Minimalismus und finde heraus, was wirklich wichtig ist in Deinem Leben!



Meine Erfahrung zeigt: Am einfachsten findest Du dein Glück, wenn Du den ganzen Mist der Dich nicht glücklich macht erstmal wegräumst...und wieder ganz Du selbst sein kannst!